16.01.25
5 min

„Die Menschen zeigen großes Interesse, sich einzubringen“

Johannes Farrenkopf kümmert sich bei der CMD um Bürgerdialog und Produktmarketing. Warum Beteiligung wichtig ist und wie ihr unsere Angebote annehmt, erzählt er im Interview.

Was sind deine Aufgaben bei der CMD?  

JF: Mein Aufgabenbereich bei der CMD ist breit gefächert und umfasst sowohl den Bürgerdialog als auch das Produktmarketing und die Content-Erstellung. Im Bürgerdialog arbeite ich mit meinem Team daran, die Mobilitätsstationen gemeinsam mit den Bürger*innen zu gestalten. Dazu gehören die Planung und Umsetzung von Bedarfsabfragen, die Organisation von Bürgerdialogformaten sowie die Konzeption und Durchführung von Eröffnungsfeiern. Ziel ist es, die Bevölkerung einzubinden, die Projekte transparent zu machen und die Angebote optimal auf die Bedürfnisse vor Ort abzustimmen.  

Ein weiterer Schwerpunkt meiner Arbeit liegt im Bereich des Produktmarketings und der Content-Erstellung. Hier entwickle ich Strategien, um die Mobilitätsstationen und ihre Vorteile sichtbar zu machen und die Zielgruppen wirkungsvoll anzusprechen. Dies umfasst die Planung und Umsetzung von Kampagnen, die Erstellung von Videos und Bildmaterial sowie die Kommunikation über verschiedene Kanäle.  

Neben der reinen Content-Produktion kümmere ich mich auch um die strategische Positionierung und Vermarktung der Mobilitätsstationen als innovatives und nutzerorientiertes Angebot. Diese beiden Tätigkeitsfelder – Bürgerdialog und Produktmarketing – ergänzen sich und bilden den Kern meines Arbeitsbereichs. Darüber hinaus bringe ich mich auch in weiteren Aufgabenfeldern der CMD ein. 

Warum macht die CMD eine Bedarfsabfrage? 

JF: Die CMD führt Bedarfsabfragen durch, um sicherzustellen, dass die Mobilitätsstationen optimal auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen abgestimmt sind. Ziel ist es, ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, das von der Bevölkerung gut angenommen wird und die Mobilitätswende voranbringt. Die Rückmeldungen der Nutzer*innen geben wertvolle Einblicke in Wünsche und Anforderungen und ermöglichen eine bürgernahe Planung, die auf den spezifischen Gegebenheiten und Herausforderungen der jeweiligen Standorte basiert. 

Warum ist die Informationsstele zur Bedarfsabfrage so gestaltet, wie sie ist? 

JF: Die Gestaltung der Informationsstele ist bewusst auf Interaktivität und Bürgernähe ausgelegt. Sie wird von regionalen Schreinerbetrieben gefertigt und vereint Funktionalität mit einem ansprechenden Design. Die Stele umfasst eine Sitzbank, ein Hochbeet mit Kräutern und ein Infobanner mit einem QR-Code, der direkt zur Umfrage führt. Diese Elemente machen die Stele nicht nur funktional, sondern auch einladend und optisch ansprechend. Das Ziel ist, die Bürgerinnen aktiv zur Teilnahme zu motivieren, indem eine Umgebung geschaffen wird, die zum Verweilen und Mitmachen anregt. 

Warum richtet die CMD Eröffnungsfeiern für Mobilitätsstationen aus? 

JF: Eröffnungsevents dienen dazu, die neuen Mobilitätsstationen öffentlich vorzustellen und die lokale Anwohnerschaft einzubinden. Solche Veranstaltungen schaffen Transparenz und fördern die Akzeptanz der Projekte. Sie bieten eine Plattform, um das Konzept und die Vorteile der Mobilitätsstationen zu erläutern, Fragen zu beantworten und Feedback entgegenzunehmen. Gleichzeitig ermöglichen sie, ein Bewusstsein für die Mobilitätswende zu schaffen und die Begeisterung für das Thema zu steigern. 

Wie läuft der Prozess der Eventplanung sowie das Event selbst ab? Welche Unterschiede gibt es? 

JF: Der Prozess der Eventplanung beginnt mit der Analyse des jeweiligen Standorts, um die Veranstaltung an die Gegebenheiten vor Ort anzupassen. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Entscheidung, ob die Eröffnung als Infotag oder als größere Veranstaltung gestaltet wird. Bei den kleineren Infotagen liegt der Fokus auf der reinen Informationsvermittlung. Hierbei werden die neuen Mobilitätsangebote und deren Nutzungsmöglichkeiten vorgestellt. Diese Events sind kompakt und konzentrieren sich auf Gespräche, Beratung und die Vorstellung der Station.  

An ausgewählten Standorten finden größere Eröffnungsveranstaltungen statt, die ein breiteres Publikum ansprechen. Hier gibt es ein buntes Rahmenprogramm mit Kinderaktivitäten, musikalischen Beiträgen und einem gastronomischen Angebot. Solche Veranstaltungen sind darauf ausgelegt, ein lebendiges Gemeinschaftsgefühl zu fördern und die Bedeutung der Mobilitätsstation in das Bewusstsein der Anwohnerinnen zu rücken. Die Unterschiede liegen vor allem im Umfang und in der Zielsetzung: Infotage sind sachlicher und konzentrierter, während größere Veranstaltungen zusätzlich durch Unterhaltung und Interaktion die Mobilitätsstation als lebendigen Treffpunkt etablieren. 

Welche Herausforderungen gibt es bei der Eventplanung, was gilt es zu beachten? 

JF: Eine zentrale Herausforderung bei der Eventplanung ist es, möglichst alle Menschen anzusprechen und zur Teilnahme einzuladen. Dafür ist es entscheidend, verschiedene Kommunikationswege zu nutzen, um unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen. Digitale Medien wie Social Media und die eigene Homepage sind besonders effektiv, um jüngere und digital affine Menschen anzusprechen. Gleichzeitig sind analoge Medien wie Flyer oder Wurfsendungen vor Ort essenziell, um auch ältere Zielgruppen oder Personen ohne regelmäßigen Internetzugang zu erreichen.  

Es gilt zudem, die Inhalte so zu gestalten, dass sie leicht verständlich und einladend wirken, unabhängig von Alter oder Hintergrund der Zielgruppen. Eine gute Mischung aus persönlicher Ansprache, visuellen Elementen und klarer Information sorgt dafür, dass sich alle eingeladen fühlen. 

Gibt es ein Event, das dir besonders in Erinnerung geblieben ist? 

JF: Ein besonders schönes Erlebnis war die Eröffnung der Mobilitätsstation am Hermannplatz. Die benachbarte Musikschule trug zur winterlichen Atmosphäre bei, indem sie ein Ukulelen-Konzert mit Weihnachtsliedern gab – ein eher ungewöhnliches Instrument für diese Art von Musik, das aber eine besondere Leichtigkeit in die Lieder brachte. Besonders eindrucksvoll war der Anblick der Musikerinnen mit ihren Kopflampen, die im Halbdunkel leuchteten und die Szene auf ganz besondere Weise ins Licht rückten. 

Wie werden die (Beteiligungs-)Angebote angenommen? 

JF: Die Beteiligungsformate rund um die Mobilitätsstationen werden von den Anwohner*innen sehr gut angenommen. Die hohe Teilnahme an Bedarfsabfragen, Bürgerdialogen und Eröffnungsveranstaltungen zeigt, dass die Menschen großes Interesse daran haben, sich aktiv in die Gestaltung der Mobilitätsstationen einzubringen. 

Die Bürger*innen fühlen sich gehört und ernstgenommen, was das Vertrauen in die Projekte stärkt. Durch die interaktive und einladende Gestaltung, sei es durch Informationsstelen oder unsere Veranstaltungen, werden die Menschen motiviert, ihre Perspektiven und Ideen einzubringen. Auch kritisches Feedback wird offen kommuniziert und von uns als wertvolle Chance gesehen, die Angebote und Formate weiter zu verbessern. Diese Rückmeldungen helfen dabei, die Bedürfnisse vor Ort besser zu verstehen und gezielt darauf einzugehen. 

Insgesamt zeigt die positive Resonanz, dass die Beteiligungsformate nicht nur eine Plattform für Austausch und Information bieten, sondern auch eine echte Verbindung zwischen Bürger*innen und der Planung schaffen. Sie tragen wesentlich dazu bei, die Akzeptanz und den Erfolg der Mobilitätsstationen langfristig zu sichern. 

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