Schreinermeister über nachhaltige Mobilität im Handwerk
Schreinermeister Dirk Schmidt baut Stelen für unsere Stationen und nutzt das Lastenrad im Beruf. Ein Intreview.
CMD: Vielen Dank, dass du die Zeit gefunden hast, um über unsere Zusammenarbeit zu sprechen. Kannst du uns zuerst etwas über dein Atelier für Holzbearbeitung erzählen?
Dirk Schmidt: Ja, natürlich. Mein Atelier befindet sich seit 30 Jahren in Düsseldorf und ich bin stolzer Schreinermeister. Wir sind auf die Herstellung von hochwertigen Indoor- und Outdoor-Möbeln sowie Innenausbau spezialisiert. Bei uns wird viel Wert auf Handwerkskunst, Individualität und beste Materialien gelegt.
CMD: Das klingt großartig. Wie gestaltet sich denn bislang die Zusammenarbeit im Rahmen der Mobilitätswende für unsere Landeshauptstadt?
Dirk Schmidt: Die Arbeit der Connected Mobility Düsseldorf ist eine tolle Sache. Meiner Meinung nach müssen wir in der Innenstadt einfach weg vom privaten Auto. Als die CMD gegründet wurde, war ich schon froh, dass sich eine Stadttochter nun explizit für nachhaltige Mobilität in unserer Stadt einsetzt. Man hat uns kontaktiert, weil nach Partnern gesucht wurde, mit denen die Vision von umweltfreundlicher Fortbewegung umgesetzt werden kann. Da Holz ein nachwachsender Rohstoff ist und wir seit jeher umweltbewusst arbeiten, passt unsere Philosophie gut zu diesen Zielen.
Unsere Zusammenarbeit besteht darin, dass wir für die CMD maßgefertigte Holzelemente für die MobilitätStationen herstellen. Das umfasst beispielsweise Holzverkleidungen für die Innenräume der Fahrzeuge oder aktuell die Infostelen für die Quartiersumfragen. Bei allen Produkten verwenden wir Holz aus europäischer Forstwirtschaft und achten darauf, dass unsere Produkte den hohen Qualitätsstandards entsprechen.
CMD: Warum ist es für dich wichtig, Teil dieser Bewegung zu sein?
Dirk Schmidt: Die Mobilitätswende ist für uns alle von großer Bedeutung. Es geht darum, unseren CO2-Fußabdruck zu reduzieren und umweltfreundlichere Alternativen zu konventionellen Pkw zu finden. Als Schreinermeister habe ich die Möglichkeit, meinen Teil dazu beizutragen, indem ich nachhaltige Materialien und Produkte fördere. Durch die Zusammenarbeit mit der CMD kann ich meine Expertise im Bereich der Holzbearbeitung einbringen und gleichzeitig dazu beitragen, umweltfreundliche Mobilität zu unterstützen.
CMD: Das ist lobenswert. Wie siehst du die Zukunft der Mobilitätswende und welche Rolle können Handwerksbetriebe dabei spielen?
Dirk Schmidt: Ich bin überzeugt, dass die Mobilitätswende eine wichtige Entwicklung für unsere Gesellschaft ist. Elektrofahrzeuge werden immer populärer und es ist entscheidend, dass wir die Infrastruktur und das Bewusstsein für nachhaltige Mobilität weiter ausbauen. Handwerksbetriebe wie meines können dabei eine Schlüsselrolle spielen. Denn noch immer besteht ein großer Anteil der innerstädtischen Mobilität aus Handwerksbetrieben mit ihren zumeist Diesel-Transportern. Als einer der ersten Betriebe der Stadt bin ich vor rund 10 Jahren auf das Lastenfahrrad umgestiegen. Viele Kundentermine und auch die Auslieferung kleiner Aufträge sind damit problemlos machbar und häufig sogar schneller. Unabhängig davon haben Abzubildende oft noch keinen Führerschein und sind nur mit Lastenrädern mobil.
CMD: Was hat sich denn seither verändert?
Dirk Schmidt: Damals bin ich vielerorts belächelt oder komisch angesehen worden, wenn ich plötzlich mit meinem Lastenrad um die Ecke kam. Heute ist das überhaupt nicht mehr der Fall. Lastenräder gehören einfach zum Stadtbild dazu und werden vielfältig für allerhand unterschiedliche Zwecke eingesetzt. Das ist ein großer Fortschritt! Ich bin seit Jahren bereits ein so genannter ›Lastenradhelfer‹ und setze mich auch abseits des Jobs für eine nachhaltige Mobilität ein.
CMD: Kannst du uns kurz beschreiben, was die Lastenradhelfer genau machen?
Dirk Schmidt: Wir sind eine offene Gruppe von Fahrradfans, die sich ehrenamtlich für das Fahrradfahren einsetzen und unter anderem gemeinnützigen und caritativen Organisationen helfen. Beispielsweise sind sechs Lastenhelfer am Wochenende mit ihren Cargobikes eine Tour gefahren, um alle 18 Standorte, an denen die Infostelen stehen, zu bewässern. Auch wurden während der Radtour junge Bäume, die wirklich schon die Blätter hängen lassen, gegossen. Wir haben das Projekt ›Cargobike Baumfeuerwehr‹ genannt und hoffen auf viele Menschen, die mitmachen.
CMD: Das klingt spannend und wichtig zugleich! Kommen wir zu den Stelen, die ihr gerade gebaut habt. Kannst du uns kurz etwas dazu erzählen?
Dirk Schmidt: Natürlich haben wir uns auch bei der Produktion der Stelen wieder Gedanken gemacht. Uns war es wichtig, nicht nur schöne, sondern besonders langlebige und natürliche Designs zu entwickeln, die sich harmonisch in die Nachbarschaften integrieren und direkten Mehrwert schaffen. Einerseits bieten sie eine kleine Sitzmöglichkeit für den Kaffee zwischendurch, andererseits haben wir einen Blumenkübel integriert, in dem frische Kräuter angepflanzt werden können. Mein ganzes Team ist stolz für die CMD zu arbeiten und achtet auf jedes Detail. Dazu zählen nachhaltige Hölzer, die besonders widerstandsfähig sind, aber auch verdeckte Schrauben, damit sich im Alltag niemand verletzt.
CMD: Besten Dank für die große Unterstützung und die tolle Zusammenarbeit!